Kanu-Wandern

Niedersachsen – ein hervorragendes Paddelrevier

Sage und schreibe 180.000 Kilometer Flüsse, Bäche, Kanäle und Seen gibt es in Niedersachsen. Ein großer Teil ist fürs Paddeln geeignet. Nirgendwo sonst in Deutschland ist die Gewässervielfalt größer: Bei uns gibt es Schifffahrtsstraßen wie die Weser, die Ems und einen Teil der Elbe, aber auch künstliche Gewässer, wie die zahlreichen Kanäle in Friesland, die dennoch sehr naturnah sein können.

 

Gemächlich fließen Leine, Aller oder Hunte durch das Flachland, die Flüsschen

in der Heide verzaubern nicht nur romantische Seelen. Große Seen, wie der Dümmer oder das Steinhuder Meer, und das Wildwasser im Harz lassen das Paddlerherz höher schlagen. Und nicht zu vergessen: Ein langes Stück Nordsee ermöglicht sportliche Fahrten an der Küste und im Wattenmeer.

 

Die Landschaft vom Kanu aus erleben

Kanuwandern – das heißt diese Wasserlandschaften mit dem Kanu zu durchfahren. Mal mehr und weniger gemütlich und mit oder ohne Gepäck, mal rasant durch Schwälle und rasantes Wildwasser. Ganz besondere Reize, aber auch Herausforderungen bietet das Wasserwandern auf der Nordsee und in den von Ebbe und Flut beeinflussten Flussabschnitten.

 

Kanuwandern ist bei Paddlern die Sportart, die am weitesten verbreitet ist. Fast alle Kanuvereine in Niedersachsen haben eine Sparte „Kanuwandern“, viele bieten auch Küstenfahrten an oder haben eine eigene Wildwassergruppe.

 

Paddeln lernen

Sicherlich kann man sich das Paddeln selbst beibringen, doch im Verein lernt man es gründlicher, und es macht mehr Spaß. Lizensierte Kanulehrer und Übungsleiter des LKV und der Mitgliedsvereine vermitteln die richtige Technik für Einsteiger und Fortgeschrittene. Insbesondere zu allen Fragen der Sicherheit und zur Naturverträglichkeit des Paddelsports bekommt man hier Informationen aus erster Hand. In einem aufeinander aufbauenden Kurssystem kann man den Europäischen Paddelpass erwerben.

 

Aufgaben der Wandersportwarte

Die Wanderwarte in den Vereinen und im LKV betreuen Neulinge und erfahrene Paddler. Sie organisieren Fahrtenprogramm und Ausbildung, werten die Fahrtenbücher für den Wandersportwettbewerb der Kanuten aus und vertreten generell die Interessen der Tourenpaddler. Eine Handreichung für Wanderwarte des LKV beschreibt Organisation und Tätigkeit der Wanderwarte.

 

Die richtige Ausrüstung

Grundsätzlich unterscheidet man

  • Canadier (offene Boote mit hoher Zulademöglichkeit, oft Mehrsitzer, die mit Stechpaddeln fortbewegt werden) und

  • Kajaks (geschlossene Boote, Ein- oder Zweisitzer, in der Regel mit einem Doppelpaddel angetrieben).

 

Zudem gibt es verschiedene Bootstypen je nach Baumaterialien und Verwendungszweck.

 

Der Kanu-Wandersportler verwendet relativ kurze, robuste Boote für die Kleinflüsse und leichtes Wildwasser. Grundberührungen und Wehre können diesen Booten wenig anhaben, allerdings ist die Mitnahme von Gepäck eingeschränkt.

 

Längere, oft mit Gepäckluken und Abschottungen versehene Tourenboote und Seekajaks werden auf Flüssen, Seen und Strömen eingesetzt. Diese ermöglichen auch mehrtägige Gepäckfahrten. Geeignete Boote für Wanderfahrten sind natürlich auch Faltboote aus Stoff oder Kunststoff oder Luftboote mit luftbefüllten Hohlkammern (Schlauchboote).


An Materialien finden sich u.a. PE-Kunststoffe, Glasfaser- oder Carbonverstärkte Kunststoffe, Holz oder Gummihäute.

 

Neben Boot und Paddel sind Rettungsweste oder Schwimmhilfen obligatorisch für den Paddler. Je nach Gewässer, Jahreszeit und sonstiger Voraussetzung benötigt man noch geeignete Schutzkleidung, Gewässerkarten oder -beschreibungen, wasserdichte Packsäcke oder –tonnen, schwimmfähige Bootsleinen, einen Wurfsack, Schleppleine usw.

 

Tourenplanung

Vor der Tour auf dem Wasser steht die Planung:

  • Von wo bis wo kann ich paddeln?

  • Gibt es zeitliche oder räumliche Beschränkungen?

  • Was sind geeignete Ein- und Aussetz- oder Pausenstellen?

  • Was für ein Boot (Typ, Material) ist geeignet?

  • Entsprechen meine paddlerischen Fähigkeiten den Gewässerbedingungen (Hindernisse, Fließgeschwindigkeit, Länge der Tour)?

 

Geeignete Ansprechstellen für all diese Fragen sind die Kanuvereine oder Sportvereine mit einer Kanuabteilung. Hier gibt es auch weitere Informationen über geeignete Gewässer und ihre Befahrbarkeit und zahlreiche weitere Hilfestellungen.

 

Der LKV und seine Mitgliedsvereine organisieren jedes Jahr Hunderte Gemeinschaftsfahrten für einen oder mehrere Tage, die von erfahrenen Paddlern geleitet werden. Einige von diesen Fahrten haben eine lange Tradition und ihren festen Platz im Terminkalender, wie die Leine-Frühlingsfahrt, die Drei-Meere-Fahrt Emden oder die Oker-Herbstfahrt. Ein Highlight ist auch die Internationale Weserfahrt, die der LKV 2017 zum ersten Mal durchgeführt hat.

 

Mehr zum Touren- und Ausbildungsprogramm 

 

Mehr Gewässerinformation (Gewässerinfo, Befahrungsregelungen)

 

Im Rahmen des Wandersportwettbewerbs des DKV aber auch spezieller Angebote des LKV (Friesentour, Leine-Wander-Abzeichen) können unterschiedliche Wanderfahrerabzeichen erworben werden.